Beat Kammerlander im Portrait

Beat Kammerlander ist ganz klar einer der emblematischsten Namen im Bergsport. Nicht viele Namen fallen so häufig wie seiner, geht es um die Frage nach den grossen Protagonisten des Kletterns, und den furchtlosen Abenteurern, die diesen Sport zu dem gemacht haben, was er heute ist. Er ist einer der alle Facetten des Kletterns gelebt und auch erweitert hat. Ob Sport-, Alpin-, Eis- oder Free-Solo-Klettern, kaum ein anderer Athlet ist so vielseitig wie Beat und kaum ein anderer kann eine solche körperliche und mentale Fitness über dermassen viele Jahre aufrechterhalten.

1959 wird Beat im vorarlbergischen Nüziders geboren. 1977 im Alter von 18 Jahren beginnt er, erste Meter in der Vertikalen zu machen. Schnell weiss Beat, dass dies eine lebenslange Liebesgeschichte werden wird. Bald wechselt Beat die klobigen Bergschuhe, die er in den Bergen braucht, durch dünne Reibungspatschen – wie man sie damals noch nannte – bewegt sich zunehmend weg vom bergsteigerischen „Hoch-hinaus-wollen“ hin zum athletischen Klettern und prägt dadurch den Sport in seinem damaligen Erscheinungsbild.

Nicht der leichteste Weg zum Gipfel zählt, sondern die Bewältigung der selbstauferlegten Schwierigkeit

Beats Routen der Begierde werden steiler, die Griffe und Tritte immer kleiner. Er überträgt sein Sportkletterkönnen auf grosse Wände und erkennt auch bald im alpinen Gelände und Eis das Potenzial und beginnt schwierige Linien zu suchen, die bis dahin als nicht kletterbar galten. Diese Routen sind nach wie auf einem so hohem Niveau, dass sich Kletterer bis heute die Zähne daran ausbeissen.

Beat ist ein Mann, der es vermag, unerreichbar scheinende Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Er inspiriert uns mit seinen Visionen, mit seinem Ehrgeiz und einem Willen, der Berge versetzt.  Und seine Suche nach der perfekten Linie scheint sich niemals zu vollenden – 2017 gelingt ihm nach über vier Jahren des Projektierens im Rätikon eine seiner härtesten Erstbegehungen, Kampfzone, 8a obligatorisch, 8c. Solch ein grosses Projekt beginnt für Beat mit dem Gefühl der absoluten Überwältigung: „Wenn ich ein Projekt starte, denke ich immer, das ist unmöglich!“ Und doch beweist er uns immer wieder das Gegenteil.

Wenn ihr mehr über Beat erfahren möchtet, schmöckert doch einfach ein bisschen auf dieser Webseite. Viel Spass dabei!